Mit dem Latein am Ende? – Anatomielehrgang auf dem Haselhof

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Elisa Schäfer
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„Mutige vor!“ hieß es an diesem Samstag für 11 Reiter und Reiterinnen. Angie warnte uns mit einem Lächeln vor: „Es könnte durchaus sein, einige von euch trauen sich danach nicht mehr zu Reiten“. Mit solch kleinen Späßen und schönen Vergleichen lockerte sie den Unterricht auf.

Nachdem wir vormittags unserem Ári die Knochen aufmalten, ging es am Nachmittag (nach schwäbischem Mittagessen dank Ellen Beate) an die Kern-, Oberflächlichen- und Tiefenmuskeln. Bei Begriffen wie „Musculus latissimus dorsi“, oder „Musculus serratus ventralis cervicis“ rauchte uns allen der Kopf. Noch dazu machte uns das wuschelige Winterfell unserer Isis zu schaffen - aber trotz allem war die Farbe letztendlich da, wo sie sein sollte. (Ja, na gut, und auch auf Angie - dafür sorgte Sternchen, der mit seiner Angie kuscheln wollte.)

Abschließend überlegten wir noch Stück für Stück, welche Funktionen die Muskeln haben und leiteten Konsequenzen für die tägliche Arbeit ab. So wurde zum Beispiel allen deutlich, was passiert, wenn man die Oberschenkel und Knie „zumacht“, oder zu viel mit der Hand arbeitet. Anhand der aufgemalten Muskulatur konnten wir bei einfachen Bewegungsabläufen von Sternchen besser erkennen, welche Muskelpartien wann und wie arbeiten. Immer wieder ertappte man die Teilnehmer dabei, wie sie ihre eigenen Körper betasteten und mit dem Aufbau des Pferdekörpers verglichen.

Wir alle haben sehr viel gelernt und freuen uns bereits jetzt auf einen zweiten Teil dieses Lehrgangs. Schließlich wollen wir alle unsere Pferde doch so arbeiten, dass man den Pferdeosteopathen (wie auch unsere Angie bald einer ist) wenn möglich gar nicht erst zwingend braucht.

Danke Angie für den schönen Tag!

Leider hatten wir auch ein weinendes Auge an diesem Tag, denn unser geliebter Schweini (das Haselhof-Glücksschwein) hat uns leider verlassen. Wir wollen uns bei dir für die schöne und lustige Zeit bedanken. Oft haben wir beim Vorbeilaufen bei dir Halt gemacht, um nach dir zu sehen. Meistens hast du dagelegen und geschnarcht, aber wenn dich jemand besuchen kam, hast du die Chance nach etwas zu Fressen gewittert und kamst „schwanzwedelnd“ an das Tor. Lieber Schweini, wir hoffen sehr, dir wird es da oben gut gehen und du findest dort auch so tolle Schlammkuhlen zum Schlafen und Wohlfühlen. Wir vergessen dich nicht!

Fotos
Nathalie Kummer